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Wintervorsorge für unsere gefiederten Freunde:

Wieder zieht der Winter ins Land und wir sollten beginnen, uns um unsere gefiederten Freunde Sorgen zu machen. Aufgrund des verminderten Insektenaufkommens finden sie in vielen Gebieten schon in den Sommermonaten zu wenig Futter. Obwohl die neuesten Prognosen von einem relativ milden Winter sprechen, ist doch anzunehmen, dass das natürliche Futter nicht allzu reichlich vorhanden sein wird. Daher müssen wir Menschen helfend einspringen. Die Mödlinger Berg- und Naturwacht macht das seit nunmehr 40 Jahren und betreut 10 Futtersilos zwischen Eichkogel und Anninger, bzw. 2 weitere auf der Giesshübler Heide. Es werden je nach Witterung zwischen 300 und 400 Kilos an Sonnenblumenkernen verfüttert.

Eine Bitte haben wir aber an die Vogelfreunde: hängt keine Meisenknödel in Netzen auf! Es passiert immer wieder, dass sich die Vögel in den Netzen verhängen oder strangulieren. Das ist kein schöner Anblick. Wenn wir ein derart gefährliches Futterangebot sehen, entfernen wir die Netze von den Ästen usw., öffnen sie und legen das Futter an einem geeigneten Platz auf. 

Bild 1: Die Futtersilos werden in halbwegs sicherer Höhe aufgehängt, zum Schutz vor zwei- und vierbeinigen Wildschweinen
Bild 2: 40 x die Leiter rauf und runter, da darf man schon müde sein .......

Fotos: BNW MD K. Lenk

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Es ist saukalt und es liegt am 31.12.2020 noch immer kein Schnee am Anninger, nicht einmal ein Reif ist zu sehen. Trotzdem sitzen die Vögel schon in der Nähe der Futtersilos auf den Bäumen und warten bis sich ihre "Betreuer" endlich entfernen, dass sie zur Futterstelle fliegen können. Sie haben Hunger.
Bedingt durch die Coronamaßnahmen der Bundesregierung gibt es bei uns derzeit nur einen "Familienbetrieb" - hier die Familie Wiederkum im Einsatz - oder "Einzeltäter". Gemischte Teams werden nur selten eingesetzt und dann maskiert und in getrennten Fahrzeugen.

Fotos: Sonja und Bruno Wiederkum

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 Qualität der Fütterung:

Die Mödlinger Berg- und Naturwacht ist bemüht, nur gutes Futter - zumeist gestreifte Sonnenblumenkerne - in saubere Futtersilos einzufüllen. Aber oft  es gibt auch Fütterungen, die sicher  gut gemeint sind, die Vögel aber aber extrem gefährten. Durch die offenen Bauweise der Futterstellen gelangt Vogelkot hinein und verursacht sehr oft tödliche Infektionen.

Bild 1: das Futter wird im Anhänger mitgeführt und mit einem Spezialkübel in die Silos geleert.
Bild 2: hier fressen die Vögel oft den eigenen Kot mit und das ist sicher nicht gesund (das Futterhäuschen wurde abmontiert und entsorgt).

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Fotos: BNW MD S. und B. Wiederkum, K. Lenk

Jetzt liegt endlich Schnee im Wienerwald und ein Team der Mödlinger Berg- und Naturwacht machte sich am 15.01.2021 sofort auf den Weg, um die Vögel nicht hungern zu lassen. Groß war aber die Verwunderung, als nicht alle der 10 Futtersilos leergefressen waren. Es könnte dazu folgende Erklärung geben:

1. Die Vögel haben noch ausreichend natürliche Nahrung. Dagegen sprechen allerdings das kalte Wetter und der Schnee auf den Ästen und Sträuchern;

2. Es gibt ganz einfach weniger Singvögel, was mit der Reduzierung der Insektenbestände zusammenhängen könnte;

3. Durch Schlägerungen im Rahmen der Forstwirtschaft verschwinden auch immer mehr Lebensräume der Höhlenbrüter.

Es ist aber nicht nur das Füttern der Singvögel wichtig, sondern auch die Erhaltung und bei Bedarf die Schaffung von Ersatzlebensräumen. Dazu eignet sich der Winter mit seinen langen Abenden besonders gut. Die BNW Mödling wird daher im Frühjahr 2021 an den Futterstellen neue Nistkästen aufhängen. Vielleicht gibt es dann wieder mehr Gäste an den Futtersilos. Haben wir vor 40 Jahren an den gleichen Futterstellen im strengen Winter oft 2 Mal wöchentlich gefüttert, war es im Laufe der Jahre dann nur mehr einmal nötig. Zuletzt war der Bedarf so gering, das oft ein 14-tägiger Abstand gereicht hat.