Naturschutzgebiet EICHKOGEL
BERICHT 1. Teil:
Der EICHKOGEL war immer schon ein Anziehungspunkt für die Mitglieder der Mödlinger Berg- und Naturwacht, wobei sich einige der ältesten schon als Kinder rund um die Reste der FlAK – Stellungen aus dem zweiten Weltkrieg aufgehalten und dann als Pfadfinder jedes Jahr die wunderschönen Blumenwiesen besucht haben. Seit 54 Jahren mussten sie dann den Niedergang dieser ehemaligen Hutweide hautnah miterleben, denn solange „dient“ die Mödlinger BNW schon in diesem Einsatzgebiet. Es wird nicht gerne gehört, aber der Eichkogel wurde zu Tode geschützt. Unsere Erlebnisse könnten Bücher füllen, aber wir arbeiten lieber, um mitzuhelfen zu retten, was noch zu retten ist.
Im Rahmen der ehrenamtlichen Naturschutzarbeit gibt es aber auch immer wieder unerwartete Rückschläge. Ein Weinbauer hat seine Grundstücke jetzt eingezäunt, um sie vor Vermüllung zu schützen. Das ist auch nachzuvollziehen, hat aber den Nachteil, dass auch die BNW jetzt keine Möglichkeit mehr hat, zum Südhang und den Schutzgebietstafeln, die immer wieder Opfer von Vandalismus werden, zuzufahren. Sie bekommt auch keinen Schlüssel. Weiters ist auch die Überwachung der Waldbrandverordnung der BH Mödling nur mehr erschwert möglich. Das hat es bis dato noch nicht gegeben.
Nur so nebenbei: gemäß NÖ NSchG § 11 Abs. 4 und § 26 Abs. 1 ist das nicht erlaubt, denn die Mitglieder der BNW sind beeidete Umweltschutzorgane, die von der Naturschutzbehörde mit Naturschutzaufgaben betraut sind. Sie müssen demnach, wenn sie diese ehrenamtliche Naturschutzarbeit leisten, auch die die geschützten Flächen betreten. Dazu bedarf es natürlich auch einer Zufahrtsmöglichkeit.
Fotos: BNW MD
Entsprechend dem Motto der Mödlinger Berg- und Naturwacht NIE AUFGEBEN wurde ein Ausweg gesucht, um zumindest vorübergehend zu den geschützten Flächen auf dem südlichen Teil des Eichkogels zu gelangen. Das ist auch gelungen, die Lada 2 bewältigte die provisorische Strecke souverain. Nun muss der neue „Fahrweg“ noch entsprechend ausgeschnitten werden und das Erfreuliche ist, dass die dazu notwendige Genehmigung seitens der Naturschutzabteilung des Landes NÖ bereits eingetroffen ist. Das ist aber - wie bereits erwähnt - nur als Provisorium, denn Recht sollte Recht bleiben.
Fotos: BNW MD
BERICHT 2. Teil:
Am 16. Mai 2022 wurden die über den Weg hängenden bzw. liegenden Bäume abgeschnitten und das Totholz am Waldrand abgelegt. Die in der Mitte eines Teiles des neuen Fahrweges wachsenden Stauden wurden gekürzt, um die Unterböden und Leitungen der Einsatzfahrzeuge nicht zu beschädigen. Das Ganze soll zwar eine Notlösung sein, die es der Berg- und Naturwacht nun ermöglicht, auch weiterhin die südlichen Teile der geschützten Flächen zu erreichen.......... bis wieder jemand eine Idee hat, unsere ehrenamtliche Tätigkeit zu erschweren.
Fotos: BNW MD
Bei diesem Einsatz wurde auch das neu angeschaffte Kombigerät eingesetzt. Es besteht aus einer Teleskopstange mit einem akkubetriebenen Motor, 2 auswechselbaren kurzen Schneidegeräten, einer Motorsäge und einer Heckenschere. Der Elektromotor läuft relativ leise und umweltfreundlich. Neben einer großen Heckenschere, 2 Motorsägen mit 20cm-Schwert und einer Motorsense ist das nun bereits das 4. Gerät im Einsatz, das nicht mit Treibstoff betrieben wird. Dazu kommen noch akkubetriebene Bohrmaschinen, Sägen usw. Es ist ein kleiner Beitrag zum Umweltschutz, wenn man die künftige Entsorgung der Akkus außer Acht lässt.
Am 25.02.2022 wurde die Mödlinger Berg- und Naturwacht von der Naturschutzabteilung RU5 des Landes Niederösterreich mit akkordierten Pflegemaßnahmen im Naturschutzgebiet beauftragt. Bearbeitet wird eine Gesamtfläche von 6595 m². Davon wird auf 5906 m² gemäht bzw. geschwendet und das Schnittgut entsorgt. Von einer Fläche von 689 m² wird das Schnittgut entsorgt.
Ein Teil der Maschinen wurde schon auf Akku umgestellt (EINHELL – System), verwendet wird nur biologisch abbaubares Öl und Fett. Ohne geht es leider nicht, denn „…. wer schmiert, der fährt….“.
Um die logistische Herausforderung bewältigen zu können, wurde ein zweiter Transportanhänger angeschafft. Der Laderaum kann ca. 1,5 m³ verdichtetes Material aufnehmen. Dazu kommt noch ca. ½ m³ aufgeschichtetes und mit einem Netz gesichertes Schnittgut.
Der gebrauchte Pongratz GPA200U war schon als Leihgerät erfolgreich eingesetzt und ist jetzt Eigentum der Berg- und Naturwacht Mödling.
Fotos: B. Wiederkum BNW/MD
Erläuterungen_Pflegeplan_EK_2022_BNW.pdf
Maßnahmenplan_Eichkogel_2022_BNW_f0122.pdf
Die Naturschutzabteilung des Landes RU5 hat auch heuer wieder die Mödlinger Berg- und Naturwacht mit der Betreuung von Schutzgebietsflächen beauftragt. Die rot umrandeten Flächen werden gemäht bzw. geschwendet, danach wir das Schnittgut entfernt und auf der Saubermacherdeponie Mödling entsorgt. Dazu kommt noch das Entfernen "fremder" Schnittguthaufen aus dem Schutzgebiet.
BNW_Pflegeplan_Eichkogel_2021_40a5b.pdf
Erläuterungen_Maßnahmenplan_Eichkogel_2021_BNW_f168e.pdf
Erläuterungen_Maßnahmenplan_Eichkogel_2021_final10031_fe493.pdf
Der erste Einsatz erfolgte am 12.07.2021. Natürlich ist es nicht jedermanns Sache, bei + 34° unter freiem Himmel zu arbeiten. Erschwerend kommt dann noch dazu, dass nur wenige Helfer der anderen Organisationen sich bei der Arbeit auch Gedanken machen, sonst wäre es nicht möglich, dass sie ihr Schnittgut durchmischt ablagern. Das führt immer wieder zu Verletzungen bei jenen Personen, die mit der Logistik betraut sind. Vermutlich haben sie auch noch nie mit einer Heugabel gearbeitet und sich damit im beigemischten meterlangen Geäst verfangen.
Daher: Gras auf einen Haufen, ebenso getrennte Lagerung von Ästen und Stämmen. Dornengehölz ist wegen der Verletzungsgefahr überhaupt getrennt abzulagern. Den Rest erledigen wir!
Bilder: BNW MD
1.Gemischter Schnitguthaufen einer unbekannten Gruppe
2. Sortieren des Schnittgutes
3. Verdichten des Schnittgutes im Anhänger
4. Abdecken mit aussortierten Ästen
Trotz weiterhin brütender Hitze - weit über + 30 ° - wird von der BNW Mödling das Pflegeprogramm systematisch erfüllt. Endlich ist auch der der Bamato - Hochgrasmäher wieder voll einsatzbereit. Es war nicht leicht, für den 10 PS starken Briggs & Stratton - Motor die erforderlichen Dichtungen zu bekommen. Der Mäher ist uns eine große Hilfe, wenngleich die Bedienung des Gerätes sehr kräfteraubend ist. Aber auch das Arbeiten mit den Motorsensen ist nicht gerade „kreuzfreundlich“.
Im schwierigen Gelände wird auch der kleine, aber sehr massive Anhänger eingesetzt. Er kann ebenfalls sehr viel Schnittgut aufnehmen, das verdichtet ungefähr die doppelte Höhe des Alu - Anhängers ergibt.
Mäharbeiten auf 13_21_1 und 13_21_2
Vorbereitungsarbeiten für Schnittgutabtransport 13_21_2
Schnittgutentsorgung von Parzelle 13_21_2
mit zwei schweren gebremsten Kippanhängern
Mähen der Parzellen 4_21_1_2
2. Schnitt, das erste Mal wurde laut Pflegeplan bereits im Juni gemäht.
Die vorgebenen Pflegemaßnahmen auf dem Eichkogel schreiten zügig voran. Leider ist die Fertigstellung der Arbeiten sehr stark von jenen fremden Pflegeteams abhängig, deren Schnittgut wir ebenfalls abtransportieren müssen.
Apropos Schnittgut:
wo früher Kühe, Ziegen und Schafe geweidet haben, sind heute ehrenamtliche Naturschutzorgane, Schulklassen, Langzeitarbeitslose und andere Helfer im Einsatz, um im Auftrag der Naturschutzabteilung des Landes RU5 die Landschaftspflege zu übernehmen. Ist das nicht traurig? Die ehemaligen Hutweiden würden verbuschen und komplett zuwachsen, gäbe es nicht die Arbeitstrupps, die das Fressen des Futters ersatzweise mit Maschinen übernehmen und das kostbare Grünfutter bzw. das Heu in die Deponie zur Entsorgung bringen. Ist das nicht pervers? Die einzige noch zweckgebundene Nutzung der natürlichen Ressourcen ist die Mahd auf der Westseite des Naturschutzgebietes zwecks Futtergewinnung für Pferde. Aber diese wichtige landwirtschaftliche Nutzung ist gefährdet, weil immer mehr eigennützig handelnde Besucher des Naturschutzgebiets die Hunde freilaufen lassen. Da helfen auch die Hundekot-Sackerln nicht, die als Zierde an der Leine um den Hals getragen werden. Das gilt auch für die 25 m langen Laufleinen. Mit Hundekot vermischtes Heu fressen aber die Pferde nicht, daher weigern sich immer mehr Landwirte, die Wiesen zu mähen.
Mähen der Parzelle 4_21_3
Schnittgut versorgen Parzelle 4_21_3 (582 m²):
Bei 17° bis 18° Lufttemperatur, Wind und leichtem Regen wurde begonnen, das Schnittgut zusammen zu rechen. Es war eine sehr harte Arbeit, die Hans Bürgmayer an diesem Tag verrichtete. Der äussere Ring ist fertig, jetzt fehlt noch das „Innenleben“.
Die vielen aussenliegenden Wurzeln der Clematis machen uns sehr zu schaffen. Dadurch werden die Arbeiten wesentlich schwieriger und zeitaufwändiger. Sogar die massiven Eisenrechen bleiben andauernd hängen und verbiegen sich. Wir werden jetzt versuchen, auf massive Holzrechen umzusteigen.
Fotos: K. Lenk
Mahd bzw. Schwendung Parzelle 13-21_2 Nord (ca. 300 m²):
Der Rest dieser Parzelle wurde ebenfalls am 27.09.2021 bearbeitet. Es war eine der schwierigsten Aufgaben im Rahmen unserer Pflegearbeiten auf dem Eichkogel. Gegen unseren Willen wurde im Vorjahr entschieden, dass die gesamte Fläche im Ausmaß von 927 m² unberührt bleibt. Daher konnte heuer nicht durchgehend mit dem Hochgrasmäher gearbeitet werden und es kamen wieder - unnötigerweise - Motorsäge, Motorsense und Astschere zum Einsatz.
Bruno hatte große Mühe, das letzte Teilstück zu bearbeiten und das bei schlechtem Wetter. Nun ist es geschafft und das Schnittgut von 4_21_3 und 13_21-2 Nord wartet noch auf den Abtransport. Da werden einige Anhänger-Fuhren notwendig sein.
Fotos: B. Wiederkum