Naturschutzgebiet EICHKOGEL
EINSÄTZE 2023
Erläuterungen_Pflegeplan_BNW_EK_2023.pdf
Die Pflegearbeiten sind sehr anstrengend, die Abrechnung ist nicht weniger aufwendig und mühsam. Dazu kommt noch die genaue Kontrolle seitens der Landesregierung. Das ALLES wäre in dieser Form nicht notwendig, wäre der Eichkogel einerseits nicht zu Tode geschützt worden und würde er andererseits von ALLEN (!) als Naturschutzgebiet betrachtet werden. Wie? Das steht auf den 10 Tafeln der Bezirkshauptmannschaft Mödling ...........
Grundsätzlich wären damit die Pflemaßnahmen 2023 abgeschlossen, ausgenommen die Fläche 11_2, für die wir noch keine Lösung gefunden haben, nach der Traktor, für den wir schon die erforderlichen Ersatzteile gekauft und bereitgestellt haben, noch immer nicht einsatzbereit ist.
Aber die vielen Steine, die noch in den von uns gepflegten Flächen und dem Trichter herumliegen, sind für uns ein Riesennproblem. Sie führen immer wieder zu Beschädigungen unserer Maschinen. Es könnte durchaus auch zu schwersten Verletzungen kommen, wenn ein Messer wegbricht. Wer wirft jedes Jahr die Steine in die Wiesen und den Scheinwerfer-Trichter?
Zeichenerklärung für verwendete Werkzeuge:
FSO: Feldschutzorgan
MM: Motormäher (Hochgrasmäher)
FS: Freischneider, starke Motorsense mit Messer
MS: Motorsäge
KG: Kleingeräte wie Astschere, Heurechen, Heugabel, Kralle, Besen, Laubbläser usw. Eine Astschere wird in jedem Einsatzfahrzeug mitgeführt
ANH. kl / gr Anhänger klein / groß
MÄ: Mähen
RE: Zusammenrechen
AH: Anhäufeln
Die angegebenen Daten sind ohne Gewähr. Die endgültige Aufstellung der Leistungen, Geräte und sonstigen Kosten befinden sich in der Endabrechnung!
Wer arbeitet auf dem Eichkogel bereits 55 Jahre vorwiegend im Hintergrund? Es ist die Mödlinger Berg- und Naturwacht (Kurzbezeichnung):
Wir arbeiten seit 1968, dem Jahr der Gründung der NÖ Naturwacht, Ortseinsatzleitung Mödling, auf dem Eichkogel als nicht militante und auch parteipolitisch unabhängige ehrenamtliche Umweltschutzorgane. Nach Gloggnitz sind wir die zweitälteste Ortsgruppe in Niederösterreich. In den vergangenen 55 Jahren haben wir auf dem Eichkogel sehr viel erlebt, hunderte Meter Stacheldraht aus den Wiesen entfernt, Munitionsfunde aus dem 2. Weltkrieg gemeldet, sowie fast permanent zunehmenden Wohlstandsmüll aus der Landschaft geräumt und entsorgt. Ist ja alles keine Naturschutzarbeit bekamen wir zu hören .......
Wir mussten auch leider zusehen bzw. zuhören, wie sich verschiedenste Naturschützer - aber auch solche, die sich nur dafür hielten - untereinander uneinig waren und der Eichkogel dadurch fast zu Tode geschützt wurde. Nur wenige der Gruppen ehrlicher Naturschützer kämpfen noch heute wie wir um das Naturschutzgebiet, allen voran der befreundete Schöffelverein.
Leider wurden wir laufend nicht nur kritisiert, sondern auch verbal und tätlich angegriffen. Unterstützt bzw. anerkannt wurden wir anfangs nur von der Bezirkshauptmannschaft sowie einigen Gemeinden im Bezirk. Letztere haben uns auch am Leben erhalten, allen voran die Stadtgemeinde Mödling und die Marktgemeinde Guntramsdorf, die beiden "Eichkogel-Gemeinden". Die Naturschutzabteilung des Landes "duldet" uns zwar als angeblich verlässliche Arbeitskräfte, aber die anfangs sehr gute Zusammenarbeit verflacht seit 2004 zunehmend. Wir mussten sogar von der BH Mödling eine Bestätigung vorlegen, ob unsere Tätigkeit überhaupt erwünscht ist (!).
Bild 1: Mutwillig umgerissene Schutzgebietstafel mit "Alu-Prothese", beschmiert und nach Farbe schreiend ..........
Bild 2: Bei fast allen Streifenfahrten mitgeführt wird ein Lastenkorb, um kleinere Mengen von Wohlstandsmüll einzusammeln
Bild 3: Entsorgung des eingessammelten Mülls auf der Deponie
Bild 4: Große Müllrunde (Eichkogel, Natura 2000-Lehrpfad)
Fotos: BNW MD B. Wiederkum, K. Lenk
Das alles hindert uns aber vorerst nicht, auch 2023 wieder im Sinne einer effizienten und gesetzeskonformen Naturschutzarbeit einen bescheidenen Beitrag zur Erhaltung dieses Naturjuwels zu leisten.
Auch für 2023 sind für den Eichkogel wieder Pflegemaßnahmen vorgesehen. Wir alljährlich sind sie auch in Rahmen der NÖ Berg- und Naturwacht im "Gesamtprojekt Naturschutzarbeit im Bezirk Mödling 2023" enthalten und wurde so auch eingereicht.
23/01 Eigene Pflegemaßnahmen mit finanzieller Unterstützung der Naturschutzabteilung RU5 des Landes NÖ. Diese wurde für 2023 um 67% gekürzt, es wurden sämtliche Materialkosten gestrichen. Wir werden dieses Teilprojekt trotzdem wie geplant durchführen und aus der Rücklage für eine dringend notwendiges neues Einsatzfahrzeug finanzieren.
Der Idealzustand wäre wohl wie es scheint, wir verrichten die Arbeiten und kommen für Kosten selbst auf. Unsere Naturschutzarbeit für das Land NÖ ist von diesem System nicht sehr weit entfernt.
Wir werden „unseren“ Eichkogel aber nach 55 Jahren Betreuung allen Widerständen zum Trotz sicher nicht aufgeben und anstatt zu jammern weiterarbeiten.
23/02 Eigene Pflegemaßnahmen mit finanzieller Unterstützung der Stadtgemeinde Mödling und der Marktgemeinde Guntramsdorf (Subventionen);
23/03 Pflegemaßnahmen im Auftrag der Naturschutzabteilung des Landes RU5 des Landes NÖ. Vorgesehen ist die Bearbeitung einer Fläche von 5650 m² durch Mähen, Schwenden und Abtransport von Schnittgut aus dem Naturschutzgebiet.
Erläuterungen_Pflegeplan_BNW_EK_2023.pdf
VORSCHAU:
Voraussichtlich wir der Arbeitstrupp (5 bestens ausgebildeten Umweltschutz-und Feldschutz-Organe der Bezirksgruppe Mödling) in ca. 20 Arbeitseinsätzen ca. 250 Stunden vor Ort im harten Einsatz sein. Dabei werden voraussichtlich 30 getreten volle Anhänger mit Schnittgut zur Deponie gebracht.
Wie in den vergangenen Jahren wurde auch heuer wieder die Mödlinger Berg- und Naturwacht mit Pflegemaßnahmen im Naturschutzgebiet Eichkogel betraut. Bedingt durch eine verbesserte Ausrüstung ist es möglich, auch das Schnittgut anderer Pflegeteams abzutransportieren. Der Ankauf eines gebrauchten und neu adaptierten Pongratz-Anhängers ist dabei sehr hilfreich. Die 2m lange, 1,10 m breite und 0,80 m hohe Ladefläche kann doppelt soviel Schnittgut aufnehmen, wie der bisher verwendete kleine Anhänger. Es wurden auch neue Schotterrechen angeschafft, weil bei den herkömmlichen Laubrechen zum Teil die Zinken ausgebrochen sind. Zum Entladen des Schnittguts wurden auch noch 2 Dunghacken angeschafft. Es werden heuer auch vermehrt Akku-Geräte eingesetzt.
Pflegeauftrag seitens der Naturschutzbehörde des Landes:
Maßnahmenplan_Eichkogel_2022_BNW_88140.pdf
Erläuterungen_Pflegeplan_EK_2022_BNW_62cab.pdf
Fotos: BNW MD K.Lenk, Bruno Wiederkum
Das Naturschutzgebiet Eichkogel ist rund um den 367 m hoch gelegenen „Gipfel“ auch bewaldet. Von einer forstwirtschaftlichen Nutzung ist weit und breit nichts zu sehen. Die Bäume fallen fast reihenweise um und nachdem wir nicht die Waldbesitzer sind, dürfen wir auch das Totholz nicht entfernen.
Wir mussten daher einerseits auf Anweisung von OBEN das Freischneiden der illegalen Trampelpfade einstellen und müssen andererseits zur Kenntnis nehmen, dass ein Betreten dieser Waldfläche aufgrund des schlechten Zustandes lebensgefährlich ist.
Nachfolgend einige Fotos vom letzten illegalen Versuch, den alten Trampelpfad zu erhalten. Es ist keine Übertreibung, zu behaupten, Bruno W. hätte unter Lebensgefahr gearbeitet.
Fotos: BNW MD
Die Zufahrt ist nur mit einem unserer beiden Lada Taiga – Einsatzfahrzeuge möglich. Erschwerend für uns ist aber die illegale „Aussperrung“ aus dem Naturschutzgebiet durch einen Guntramsdorfer Winzer. Seit fast 50 Jahren konnten wir auch von der Südseite zum Naturschutzgebiet zufahren, was jetzt nicht mehr möglich ist.