Singvogelschutz
Auch heuer wieder führt "BirdLife Österreich" eine Vogelzählung durch. Wir bitten euch, unbedingt daran teilzunehmen und dieses wichtige Projekt zu unterstützen!

Danke für eure Mithilfe!
Diese Frage wird uns immer wieder von Forstfachleuten gestellt. Sie belächeln unsere Naturschutzarbeit, haben aber schon in einer ihrer Hände die Sprühflasche, um neue Bäume für das Fällen zu markieren. Und wieder wird – oft sogar ein „bewohnter“ – Baum gefällt ………. So wird sehr oft in manchen Gebieten die „Wohnungsnot“ unserer Höhlenbrüter wieder größer.
Noch viel deutlicher als wir Laien nennt der Österr. Naturschutzbund Gründe für den Bedarf an Nistkästen:
- Verlust natürlicher Brutplätze
- Wohnungsnot für VögelSchutz vor Fressfeinden
- Ganzjährige Nutzung
- Förderung der Artenvielfalt
Auch die Mödlinger BNW musste mit 10 Nistkästen einspringen. Auf der Höhe des Beethoven-Spazierweges wurde im Anningergebiet massiv geschlägert. Kurze Zeit hatten wir mit den ausgelichteten Flächen Freude, weil plötzlich wieder die Türkenbundlilie zu finden war, aber leider ist sie bei der zunehmenden Wiederverbuschung wieder verschwunden. Die Höhlenbrüter waren aber abgewandert. Die am Waldrand aufgehängten Nistkästen holten sie aber dann teilweise wieder zurück.

Ein absolut erfreulicher Erfolg, wenn die Nistkästen angenommen werden, wobei beim Säubern die Verwendung einer Maske empfehlenswert ist.

Derzeit sind 6 Nistkästen in Reparatur und werden mit Alukanten verstärkt. Vielleicht hilft eine Verkleidung mit Alu-Profilen? Sie hängen zwar nicht in der Karpaten, sondern auf dem Anninger, müssen aber trotzdem "gepanzert" werden. Die entstandenen Schäden durch Krähenvögel und Buntspechte machen uns große Probleme.



Wir sind auch nicht böse, wenn sich Hornissen einnisten, sehr böse aber, wenn besonders dumme Wanderer das Nest mit Wanderstöcken zerstören, weil ja angeblich "7 Hornissen ein Pferd töten". Blödsinn, sie haben weniger Gift im Stachel als eine Biene und werden nur aggressiv, wenn man sie stört. Sonst sind sie friedlich und sehr nützlich!

In der freien Natur ist es sinnvoll, Futterstellen für Singvögel rechtszeitig vor dem ersten Frost bzw. ausgiebigem Schneefall an den vorgesehen Plätzen und am besten in einer Höhe, die Wildschweine auf Futtersuche nicht erreichen können. Bei einem Keiler z.B. kann mit ausgestreckten Vorderpfoten die Reichhöhe weit über 2 Meter betragen. Sonnenblumenkerne schmecken auch Wildschweinen sehr gut, da lohnt es sich schon, einen gefüllten Futtersilo herunter zu reißen und zu „öffnen“.



Am 30. 12.2024 war es dann so weit. Mit dem Vogelfutter-Anhänger, entsprechendem Werkzeug, Spanndraht und vorbereiteten Verlängerungsdrähten wurde von Biedermannsdorf aus ins Einsatzgebiet ausgefahren. 6 von den 10 Futtersilos wurden von den Schwarzföhren abmontiert und auf sich in der Nähe befindlichen Laubbäume wieder aufgehängt. Zugleich wurden alle Futtersilos wieder aufgefüllt.


Die beschädigten Nistkästen wurden entfernt, grob gereinigt und im Gerätelager auf dem Eichkogel zwischengelagert. Da immer wieder Spechte und Eichelhäher versuchen, in das Innere der Bruthilfen zu gelangen, müssen sie vor der neuerlichen Montage in der Werkstätte Achau repariert bzw. an den Kanten mit Aluminiumleisten verstärkt werden. Noch vor Frühlingsbeginn werden sie wieder zur Verfügung stehen. In 80 % der Nistkästen wurde gebrütet, in einem hatten sich Hornissen eingenistet. Die nicht angenommen Nisthilfen werden an andere Standorte verlegt.


Wintervögel_in_unserem_Einsatzgebiet.pdf
Am 2. Dezember 2024 wurden der Witterung entsprechend 10 Futtersilos auf dem Eichkogel, der Richardhof-Straße und dem Beethoven-Spazierweg an Bäumen aufgehängt. Leider auf Schwarzföhren, weil diese zumeist gerade wachsen und nicht verkrüppelt sind. Am 20. Dezember 2024 hat dann das Fütterungsteam erfahren, dass die Bäume gefällt werden und 6 Futtersilos und 8 Nistkästen im Weg sind. Bis zum Jahresende müssen sie abmontiert sein.

Fotos: Bruno Wiederkum
Nachdem sich die Vögel schon an das Futter gewöhnt haben, werden wir die Silos nach vorhandenen Möglichkeiten noch einmal ummontieren, die Nistkästen aber über den Winter einlagern. Das ist zwar total falsch, aber in diesem Fall nicht vermeidbar. Vielleicht finden wir nach 45 Jahren ein neues und geeignetes Gelände, wo wir die Singvogelbetreuung fortsetzen können.