Singvogelschutz
Wie in den vergangenen Jahren wurde auch für 2023 wieder der aktive Singvogelschutz in das Projekt der Mödlinger Berg- und Naturwacht aufgenommen. Begonnen wurde mit der Suche nach einem günstigen Futter. Die Preise wurden seit dem vorigen Winter um fast 100 % erhöht. In einer Großmühle wurden dann gestreifte Sonnenblumenkerne zu einem halbwegs annehmbaren Preis erworben. Nächster Schritt war das Reinigen der Nistkästen, die aufgrund der massiven Schlägerungen der EVN auf dem Anninger als Ersatz für die fehlenden Nisthilfen aufgehängt wurden.Damit die jungen Meisen aus der letzten Brut 2021 auch leicht Futter zum Überleben finden können, wurde in unmittelbarer Nähe jeweils ein Futtersilo montiert.
Die Futterstellen wurden auch sofort nach der Montage befüllt.Schon bei der 2. Fütterung konnte festgestellt werden, dass ein Bedarf an Futter besteht.
Zufrieden verschließt Sonja den Vogelfutter-Anhänger mit der Plane und befestigt die Leiter auf der Halterung. Sie ist leider notwendig, um die Nistkästen und Futtersilos außer Greifweite auf den Bäumen hoch oben aufzuhängen, damit sie nicht den echten vierbeinigen Wildschweinen bzw. den zweibeinigen = Vandalen zum Opfer fallen.
Fotos: BNW MD S+B. Wiederkum, K. Lenk
Der kleinste Anhänger der Mödlinger Berg- und Naturwacht ist der wichtigste. Im Winter ist er mit Sonnenblumenkernen gefüllt und vom Frühjahr bis zum Herbst mit Werkzeug. Beim Befüllen der Futtersilos auf dem Eichkogel und dem Anninger ist das pausenlose Ein- und Aussteigen aus dem Auto absolut lästig, wenn nicht sogar beschwerlich. So ist der "Fütterer" zwischen den einzelnen Futterstellen immer immer auf der Deichsel gestanden. Das kann aber gefährlich werden. Nun haben Bruno und Karl ein Plateau konstruiert, um bei den sehr langsamen Fahrten auf Privatstraßen (!) sicher stehen zu können. Zusätzlich ist auch eine kleiner Mistkübel befestigt, um kleinere Abfälle einsammelnzu können.
Nun ist es soweit, die Nistkästen werden gereinigt und überprüft. Gleichzeitig wird mit der Winterfütterung begonnen. Auch der Futterverbrauch wird zeigen, ob die Nistkästen zu einer Zunahme des Singvogelbestandes geführt haben, was im ersten Jahr noch sehr schwierig sein wird. Das Futter und die Drähte für die Silohalterungen sind bereits eingekauft, wobei auf den Fotos auch zu sehen ist, dass ein Schulterverband nach einer OP aufrechte Naturschützer nicht von der Arbeit abhält.
Fotos: BNW MD
In eigenen und fremden Merkblättern informieren wir Sie, was unserer Meinung nach bei der Vogelfütterung besonders zu beachten ist.
Singvogelfütterung_im_Winter.pdf
Singvogelfütterung_ganzjährig.pdf
Wie_schütze_ich_Singvögel_vor_Katzen.pdf
Meisenknödel-sind_Netze_gefährlich?.pdf
Die_40_häufigsten_Gartenvogelarten_im_Porträt.pdf
Gartenvögel_Kleingärtner_von_Friedrich_Hauk.pdf
Unsere_Gartenvögel_Kleingärtner von www-sonvilla-graf.com.pdf
Nicht nur im kalten Winter, sondern auch in den heissen Sommermonaten benötigtigt die Vogelwelt unsere Hilfe. BirdLife gibt Tipps, denen wir uns gerne anschliessen:
Erfrischung_gefällig_BirdLife_2021-07-05.pdf
Die Mödlinger Berg- und Naturwacht hat mit dem Ankauf von 20 "Nistkasten-Rohlingen" nicht nur die "Lebenshilfe Steiermark" unterstützt, sondern wird mit den fertiggestellten Nisthilfen auch Höhlenbrütern unter den Singvögeln bei der Aufzucht ihres Nachwuchses behilflich sein. Das rohe Holz wurde noch geschliffen, an der Außenseite wetterfest imprägniert und mit einem wasserfesten Dach versehen.
Viele werden sich fragen, warum wir das nicht der Natur überlassen. Die Antwort ist sehr einfach: in unserem Einsatzgebiet wird sehr viel geschlägert, möglicherweise sogar mit nistenden Vögeln in den Baumstämmen. Auch das Totholz findet im Fernheizwerk Verwendung. Das ist der Grund, warum - nicht nur wir - mit Nisthilfen „aushelfen“.
Amsel, Bachstelze, Grauschnäpper, Hausrotschwanz, Rotkehlchen und Zaunkönig z. B. brüten nicht in Nistkästen mit einem Loch, sondern nur in sogenannten Halbhöhlen-Nisthilfen, die als Ersatz für Brutnischen und Spalten dienen. Wer aber dort wirklich einzieht, kann nicht beeinflusst werden.
Fotos: Bruno Wiederkum, Karl Lenk
Die sehr „rustikalen“ Nistkästen aus einer Behindertenwerkstätte mussten natürlich entsprechend adaptiert werden. Das Flugloch wurde mit einem Blech geschützt, um Nesträubern das Vergrößern unmöglich zu machen. Der Riegel aus Holz wäre für Krähen, Eichelhähern, Eichkätzchen, Elstern usw. kein Hindernis, um das Türchen zu öffnen. Daher wurde er durch einen mit 2 Schrauben befestigten Alu-Riegel ersetzt. Scharfe Kanten wurden gebrochen, raues Holz nachgeschliffen und das Dach mit Teerpappe wasserdicht gemacht. Der unregelmäßige Zuschnitt wurde soweit wie möglich ausgeglichen, aber die natürlichen Nisthöhlen sind auch nicht symmetrisch ………..
Nun ist es bald geschafft. Die Nistkästen sind fertig und sollen in den nächsten Tagen an den vorgesehenen Bäumen aufgehängt werden. Die Ringschrauben-Verschlüsse werden senkrecht ausgerichtet, um zu verhindern, dass sich die Vögel nicht wie bei den Meisenknödel-Netzen verfangen können. Natürlich wurde auch eine Visitenkarte angebracht, quasi als Verursacher- und Eigentumsnachweis.
Am 18.05.2021 war es dann endlich soweit. Bruno und Karl brachten die neuen Nistkästen ins Einsatzgebiet. Dort wurden die Futtersilos abmontiert und durch die neuen Nistkästen ersetzt. Das hat den Sinn, dass sich die letzte noch schwache Brut an den Standort gewöhnt und gleich Futter findet, wenn die Futtersilos im Spätherbst - gereinigt und renoviert – über die Wintermonate wieder am gleichen Baum aufgehängt werden.
Obwohl die Nistkästen und die Futtersilos hoch über dem Boden aufgehängt werden, finden sich immer wieder entbehrliche Zeitgenossen, die sich diesen "Luxus" nicht leisten wollen und ganz einfach einen Diebstahl begehen. Im Zorn sagt man sehr schnell "solche Schweine", aber das beleidigt eigentlich unsere friedlichen Haustiere.
Vögel singen vorwiegend zur Brutzeit. Daher hört man ihren Gesang verstärkt ab dem Spätwinter bis Ende Juli.
Umwelt & Energie, Mag.a. Barbara Grabner